Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet sich dem unmittelbaren Augenblick
mit einer nicht wertenden annehmenden Haltung zuzuwenden,
dem, was wir gerade tun,
ohne in Grübeleien, Erinnerungen, oder Zukunftsplanungen gefangen zu sein.
Man ist einverstanden, mit dem, was gerade ist unabhängig davon,
ob eine Situation gerade angenehm oder unangenehm ist.
Jon Kabat-Zinn
Die Wurzeln der Achtsamkeit liegen zwar im Buddhismus, es ist jedoch in keiner Weise notwendig, religiös zu sein, um die positiven Veränderungen, die mit der Etablierung von Achtsamkeit einhergehen, zu erwerben.
Achtsamkeit ist bewusstes, wohlwollendes Wahrnehmen der eigenen Person im Hier und Jetzt ohne Wertung. Verzicht auf Bewertung ist Grundlage der Achtsamkeit.
Wozu? Bewertungen lösen immer Gefühle aus – häufig unerwünschte, sogenannte negative Gefühle.
Durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen üben Sie einen selbstfürsorglichen Umgang mit sich ein. Dies steigert u.a. Ihr Selbstvertrauen sowie Selbstwerterleben. Sie lernen, sich bewusster wahrzunehmen und einen hilfreichen Umgang mit Stress. Achtsamkeit unterstützt die Konzentration, Bewertungen zu erkennen und machen sogar Spaß 😊
Ein Achtsamkeitsbeispiel zum Gewinnen von Distanz
Wirkungsvolles Handeln benennt die Art von Handlungen, die einerseits an die gegenwärtige Situation angepasst und deren Durchführung der jeweiligen Person individuell möglich sind. Aufgabe ist es, nicht zwischen „richtig“ und „falsch“, „man sollte“ oder „man sollte nicht“, „gerecht“ oder „ungerecht“ zu urteilen.
Sie haben Ihren Zug verpasst und Ärgern sich sehr darüber. Sie möchten Ihrem Frust sofort Luft machen, indem Sie den nächsten Bahnangestellten sehr unfreundlich ansprechen und möglicherweise auch dem Drang nachgeben, gegen eine Mülltonne zu treten und sich dabei evtl. weh tun. Es ist natürlich unangenehm, den Zug zu verpassen und anschließende Termine nicht wie geplant wahrnehmen zu können. Allerdings können Sie den Zug durch Ihren Ärger nicht zurück in den Bahnhof befördern. Wirkungsvoll an dieser Stelle, dem Drang nach sofortiger Ärgerweitergabe nicht nachzugeben und sich zu überlegen, das Zeitfenster bis zum nächsten Zug wirkungsvoll zu gestalten, indem Sie zum Beispiel einen Kaffee trinken und dabei den veränderten Zeitplan den Gegebenheiten anzupassen.
Diesen inneren Prozess kann eine gezielte achtsame Atemübung unterstützen.
Durch Achtsamkeit ist eine innere Distanzierung von vergangenen Kognitionen möglich und somit auch eine emotionale Beruhigung (Schug: Therapie-Tools Achtsamkeit. Beltz 2016).
Claudia Brosch, Nov. 2022
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